Sinn und Zweck

Mein Rosengarten

Ein naher Freund erzählte mir vor Jahren von seiner Lehrerin, die während einer Ausbildung zu ihren, miteinander konkurrierenden Schüler sagte:

„ Seit Tagen sitze ich hier allein im Rosengarten. Will denn keiner von Euch den Mut aufbringen und den Kampf im Dschungel verlassen, um bei mir zu sein? … Ja, es ist ein Risiko. Du wirst Deinen sogenannten Feinden den Rücken kehren müssen und damit für einen Augenblick schutzlos sein. Du wirst die Leiter hinaufsteigen müssen und die anderen werden versuchen, Dich wieder hinabzuziehen. Sie werden es mit allen Mitteln versuchen, mit Beschuldigung und Beschämung, mit Drohungen und Ausschluß, mit Demütigung und Verleumdung. Und doch lohnt es sich, so finde ich, denn  nichts duftet besser als ein Rosengarten…“

In diesem Moment löste die Metapher vom Rosengarten in mir ein beginnendes Verständnis aus. Mir war sofort klar, dass da jemand eine Art Wegweiser für die innere Reise aufgestellt hatte, dem ich nur folgen musste, wenn ich dahin wollte, wo mein Herz mich hinruft, in dieses innere Entzücken, wenn in mir alles friedlich ist.

Ich begann zu fragen, was genau eigentlich der Dschungel ist und woran ich den Rosengarten erkennen würde.
Und somit begann mein Weg, auf dem ich schon seit Jahren vor mich hin stolperte, wirklich mein Weg zu werden, ganz bewusst und mit der Absicht, den Rosengarten zu finden.

Und bevor ich Dir von meinem Weg erzähle, laß mich Dir noch eines vorneweg sagen, was mir auf dem Herzen liegt.
Dingen kann man eindeutige Begriffe geben, wie Etiketten. Das macht es uns leichter, uns zu verständigen. Ein Baum ist ein Baum und ein Auto ein Auto. Unser Wissen über sie und unsere Erfahrung mit ihnen wird sich in unserem Kulturkreis grundsätzlich ähneln.
Bei größeren, unseren Verstand an seine Grenzen bringenden Dingen, die sich zum abstrakten Bereich hinbewegen, wird es schon schwieriger. Der Himmel hat zwar seinen Begriff durch unsere Sprache bekommen, aber wir können schon nicht mehr präzise sagen, was genau der Himmel ist. Wir könnten nicht mal sagen, wo er anfängt und wo er aufhört. Für den einen ist der Himmel die Gesamtheit unserer Atmosphäre. Für den anderen ist es der Sitz der Götter oder etwas Überirdischen.

Und je abstrakter etwas wird, umso schwieriger ist es, eine gemeinsame und klare Sprache zu finden. Liebe, Essenz, Seele, Geist, Gott usw. sind solche Phänomene, denen wir uns sprachlich nur nähern können. Sie klar zu defnieren, ist unmöglich. Die Worte sind wie Symbole. Sie haben den Wert, den wir ihnen geben. Um sich über solche Themen austauschen und unterhalten zu wollen, braucht es daher eine zusätzliche Fähigkeit zum Klaren Denken, nämlich die des Intuitiven Fühlens.

Es macht keinen großen Sinn, die Worte auf die Goldwaage zu legen und rhetorisch auf die Nichtwissenschaftlichkeit dieser Themen hinzuweisen. Das wird den Zugang zu den tieferen Aspekten der Wahrheit in diesen Dingen eher versperren. Die Wahrheit liegt hier zwischen den Worten und sie ist fühlbar durch das Herz und sie ist verstehbar durch seine intuitive Weisheit.

All das, was ich hier auf diesen Seiten beschreibe, sind ganz individuelle Begegnungen und Erkenntnisse, die ich durch mein Herz gefühlt und erfahren habe und die ich nun mit Dir teile. Sie können Dich inspirieren, andere Sichtweisen auszuprobieren oder einen neuen Standpunkt, um auf die Geschehnisse in Deinem Leben zu blicken.
Sie können Dich erinnern, dass auch Du auf einem Weg bist, und dass somit Dein Leben einem Sinn folgt, auch wenn Du Dir vielleicht gerade dessen nicht bewusst bist.
Sie können Dich ermutigen, Neues auzuprobieren oder endlich Deinen geheimen Herzenswünschen zu folgen.
Sie können etwas in Dir zum Klingen bringen, was tief in Deinem Innen als deine eigene Wahrheit verborgen ist.
Was sie nicht können, ist, Dir zu sagen, was Du tun musst und was für Dich das Richtige ist.
Aber keine Sorge, das findest Du schon selbst heraus. Und Du wirst immer besser darin werden. Es braucht nur etwas Geduld und Übung.

Jeden Tag begegnet mir etwas, was mich erinnert, inspiriert, ermutigt. Es kommt zu mir durch das Stillsein in der Meditation, das Leben in und mit der Natur, durch meine Tiere, aber vor allem durch die direkten und indirekten Begegnungen mit anderen Menschen -Gepräche, Bücher, Filme
Daher gilt mein innigster Dank all denjenigen, die sich getrauen, sich mitzuteilen, die andere inspirieren und ermutigen, die sich zur Verfügung zu stellen, die den Mut haben, wirklich Verantwortung zu übernehmen. Ihr habt mich erinnert, dass ich im Rosengarten leben wollte…

My Rose Garden

Years ago, a close friend told me about his teacher, who said something interesting to her students during a training course: „For days I have been sitting here alone in the rose garden. Don’t any of you want to work up the courage to leave the fight in the jungle to be with me? … Yes, it’s a risk. You will have to turn your back on your so-called enemies and be defenseless for a moment. You will have to climb the ladder and the others will try everything to bring your down, with accusations and shame, with threats and expulsion, with humiliation and defamations. And yet it’s worth it, I think, because nothing smells better than a rose garden…“

At that moment, the metaphor of the rose garden triggered a first understanding in me. It was immediately clear to me that someone had laid out some kind of guide to the inner journey.  I just had to follow if I wanted to go where my heart is calling me, into that inner bliss when all is peaceful within me.

I start to wonder what exactly the jungle is and how I would recognize the rose garden. And so my path, on which I had been stumbling for years, really began to become my path, very consciously and with the intention of finding the rose garden.

And before I tell you about my journey, let me tell you one more thing that’s on my mind. Things can be given unique terms, like labels. This makes it easier for us to communicate. A tree is a tree and a car is a car. Our knowledge of them and our experience with them will be fundamentally similar in our culture. With larger, mind-bending phenomena that move into the abstract realm, it gets harder. Sky got its concept from our language, but we can no longer say precisely what sky is. We couldn’t even tell where it starts and where it ends. For one, the sky is the entirety of our atmosphere. For the other it is the seat of the gods or something divine.

And the more abstract something becomes, the more difficult it is to find a common and clear language. Love, essence, soul, spirit, God, etc. are such phenomena that we can only approach through language. Defining them clearly is impossible. The words are like symbols. They have the meaning we give them. In order to exchange and talk about such topics, you need an additional ability to think clearly, namely that of feeling intuitively. It doesn’t make much sense to weigh the words on the gold scales and rhetorically point out the non-scientific nature of these topics. This will rather block access to the deeper aspects of the truth in these things. The truth here is between the words and it can be felt through the heart and it can be understood through his intuitive wisdom.

All that I describe here on these pages are very individual encounters and insights that I have felt and experienced through my heart and that I am now sharing with you. They can inspire you to try different perspectives to look at what is happening in your life. They can remind you that you too are on a path and that your life therefore has a purpose, even if you may not be aware of it at the moment. They can encourage you to try new things or to finally follow your heart’s secret desires. They can make something ring in you that is hidden deep inside you as your own truth. What they cannot do is to tell you what you need to do and what is right for you. But don’t worry, you’ll find out for yourself. You will make your personal progress with each step. It just takes some patience and practice.

Every day I meet something that reminds me, inspires me, encourages me. It comes to me through being still in meditation, living in and with nature, through my animals, but above all through direct and indirect encounters with other people – conversations, books, films. Therefore, my deepest thanks go to all those who dare to share, who inspire and encourage others, who make themselves available, who have the courage to really take responsibility. You reminded me that I wanted to live in the rose garden…

Geboren 1968, mittlerweile im Norden Deutschlands lebend, lernend, lehrend, schreibend, bin ich Lebenskünstlerin, Menschenliebhaberin und leidenschaftliche Gärtnerin...gesegnet mit Kindern, Katzen, Pferd und besonderen Menschen an meiner Seite...